{"id":3191,"date":"2017-05-19T10:22:00","date_gmt":"2017-05-19T10:22:00","guid":{"rendered":"http:\/\/dev.gc-hubbelrath.de\/?p=3191"},"modified":"2020-02-21T09:27:09","modified_gmt":"2020-02-21T09:27:09","slug":"klimafolgenmonitoring-2","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gc-hubbelrath.de\/klimafolgenmonitoring-2\/","title":{"rendered":"Klimafolgenmonitoring."},"content":{"rendered":"\t\t
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Unser Club beteiligt sich seit dem Jahr 2009 am sogenannten Klimafolgenmonitoring der Landeshauptstadt D\u00fcsseldorf. Die Untersuchungen finden j\u00e4hrlich statt und sollen den klimatisch bedingten Wandel der Natur dokumentieren. Mit dem aktuell vorgelegten Bericht der Untersuchungen aus dem Jahr 2016 wurde also bereits das achte Jahr in Folge dokumentiert. Der Bericht ist nachzulesen unter: www.ulfschmitz.de\/Klimafolgenmonitoring _Duesseldorf_2016_Gesamtgutachten.pdf<\/a><\/p>

Dieses Monitoring ist recht innovativ, da alle \u00fcber die Auswirkungen des Klimawandels reden, konkrete Daten aber weitestgehend fehlen. In D\u00fcsseldorf wurden Flechten, Pflanzen, Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen und V\u00f6gel als Monitoringorganismen gew\u00e4hlt. Die Untersuchungsgebiete sind vom Rhein bis nach Hubbelrath im Stadtgebiet verteilt. Auf unserem Gel\u00e4nde werden Libellen und Schmetterlinge untersucht. Der Standort wurde ausgesucht, weil es das h\u00f6chst gelegene Gel\u00e4nde in D\u00fcsseldorf darstellt. Der Sandberg ist mit 165 m die h\u00f6chste Erhebung der Landeshauptstadt D\u00fcsseldorf. Tierarten, die eher feucht-k\u00fchle Verh\u00e4ltnisse bevorzugen, kommen hier h\u00e4ufiger vor als in der trocken-warmen Innenstadt. Sollten diese Tierarten ausbleiben, k\u00f6nnte dies ein Indiz f\u00fcr die Folgen des Klimawandels sein. Ebenso das Einwandern von Arten, die ansonsten eher w\u00e4rmere Lebensr\u00e4ume bevorzugen.<\/p>

Besonders die Untersuchungsergebnisse der Flechten, die auf anderen Untersuchungsfl\u00e4chen bearbeitet werden, belegen die Auswirkungen des Klimawandels fast mathematisch. Bei dieser Artengruppe ist dies am besten m\u00f6glich, da insbesondere die Flechten auf Baumrinde genau vermessen werden k\u00f6nnen und \u00c4nderungen der Best\u00e4nde tats\u00e4chlich berechnet werden k\u00f6nnen. Urspr\u00fcnglich mediterran verbreitete Arten wandern bei uns zu, w\u00e4rmeliebende Arten breiten sich aus und Arten, die feucht-k\u00fchle Verh\u00e4ltnisse ben\u00f6tigen gehen zur\u00fcck oder verschwinden.<\/p>

Aber auch bei den anderen Artengruppen gibt es inzwischen zumindest Indizien f\u00fcr die Auswirkungen des Klimawandels.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\"Abendpfauenauge\"\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata) - Wikipedia<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Insgesamt wurden seit 2009 inzwischen 312 Schmetterlingsarten auf unserem Gel\u00e4nde nachgewiesen. \u00dcberwiegend sind dies Nachtfalter, die wir landl\u00e4ufig als Motten bezeichnen. Gleichwohl stehen viele von ihnen den Tagfaltern in Farbe und Gr\u00f6\u00dfe in nichts nach, wie zum Beispiel das Abendpfauenauge. Viele der Arten kommen in sehr geringer Dichte vor oder werden nur mit speziellen Methoden nachgewiesen. Daher wird im Untersuchungsjahr lediglich die H\u00e4lfte der Arten nachgewiesen. Im Jahr 2016 waren es 162 Arten.<\/p>

Der Bergwald-Blattspanner ist vermutlich eine der Arten, die als Klimaverlierer angesehen werden m\u00fcssen. Die eigentlich h\u00e4ufige und verbreitete Art geht in den Untersuchungsfl\u00e4chen in D\u00fcsseldorf seit 2009 kontinuierlich zur\u00fcck und fehlte im Jahr 2016 erstmals komplett.<\/p>

Dagegen hat das Brombeer-Kleinb\u00e4rchen und die Gelbwei\u00dfe Schilfeule das h\u00f6her gelegene Hubbelrath erst im Jahr 2016 besiedelt. Diese beiden Arten k\u00f6nnten also Klimagewinner sein.<\/p>

Besonders bemerkenswert ist der Nachweis des Mauerfuchses, eines kleinen Tagfalters, an einer der auf unserem Gel\u00e4nde angelegten Trockenmauern. Diese Art war in D\u00fcsseldorf seit dem Jahr 1982 verschollen. Dieser Art fehlen vornehmlich die stark besonnten Lebensr\u00e4ume. Trockenmauern auf dem Golfplatz Hubbelrath \u2013 hier insbesondere die Trockenmauer am Abschlag 8 des Westplatzes \u2013 stellen einen Hotspot f\u00fcr Tagfalter sowie Entwicklungsstadien vieler Nachtfalter dar. Die Neuanlagen der Trockenmauern zeigen, welch gro\u00dfe Wirkung auch kleinfl\u00e4chige Naturschutzma\u00dfnahmen haben k\u00f6nnen.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\"Mauerfuchs\"\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t
Mauerfuchs (Lasiommata megera) Weibchen \u2013 Wikipedia<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Seit 2009 wurden insgesamt 15 Libellenarten an der Bahn 2 und 3 des Westplatzes nachgewiesen. Nur die Teiche dort werden untersucht. Im Jahr 2016 wurden 8 Libellenarten festgestellt. Auff\u00e4llig ist das Kleine Granatauge, eine kleine blaue Libelle mit roten Augen. Diese Art ist w\u00e4rmeliebend und war urspr\u00fcnglich in Hubbelrath nicht gefunden worden. In den letzten Jahren ist dagegen der Vierfleck nicht mehr nachgewiesen worden. Bei dieser Art ist es aber unklar, ob dies klimatische Gr\u00fcnde hat.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\"Granatauge\"\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t
Kleines Granatauge (Erythromma viridulum) M\u00e4nnchen - Wikipedia<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Unsere diesbez\u00fcgliche Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Haus B\u00fcrgel und dem Umweltamt der Landeshauptstadt D\u00fcsseldorf ist also als wichtiger Baustein in der Klimafolgenforschung zu sehen und liefert bereits heute erste Ergebnisse.<\/p>

Dipl. – Geogr. Tobias Krause
Dr. Gerd W. Th\u00f6rner<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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