{"id":3467,"date":"2013-01-01T10:09:00","date_gmt":"2013-01-01T10:09:00","guid":{"rendered":"http:\/\/dev.gc-hubbelrath.de\/?p=3467"},"modified":"2020-02-26T11:23:32","modified_gmt":"2020-02-26T11:23:32","slug":"herbst-eulen-bunte-motten-auf-dem-golfplatz","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gc-hubbelrath.de\/herbst-eulen-bunte-motten-auf-dem-golfplatz\/","title":{"rendered":"Herbst-Eulen – bunte Motten auf dem Golfplatz."},"content":{"rendered":"\t\t
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Xanthia citrago - Linden-Gelbeule. Die Art ist in Nordrhein-Westfalen gef\u00e4hrdet und im Bergischen Land eine Rarit\u00e4t (Rote Liste R)<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t
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Seit dem Jahr 2009 werden die Tag- und Nachtfalter auf dem Golfplatz intensiv untersucht. Bisher sind etwa 240 verschiedene Schmetterlingsarten auf dem Gel\u00e4nde des Golfplatzes Hubbelrath nachgewiesen worden, die allermeisten davon Nachtfalter. Unter den sogenannten \u201eMotten\u201c finden sich viele bunt gef\u00e4rbte Formen mit wundersch\u00f6nen Farbmustern, darunter seltene und gef\u00e4hrdete Arten.<\/p>

Die Fl\u00fcgel sind zitronengelb, dazu kommen violette Flecke und B\u00e4nder: Auf den ersten Blick sind sie besonders auff\u00e4llig. Im herbstlich gef\u00e4rbten Laub der Str\u00e4ucher und B\u00e4ume aber sind die Eulenfalter aus der Gattung Xanthia (gr. \u201exanthos\u201c = gelb) perfekt getarnt. Die unter Schmetterlingskundlern als \u201eGelbeulen\u201c bekannte Gruppe umfasst in unserer Region etwa ein halbes Dutzend Arten, f\u00fcnf davon finden auch auf dem Golfplatz ein Auskommen. Alle Gelbeulen leben als Raupe an Geh\u00f6lzen, Xanthia togata lebt an Weide, Xanthia aurago an Buche, Xanthia ocellaris und Xanthia icteritia an Pappel und Weide, die seltene Xanthia citrago an Linde.<\/p>

Herbsteulen beobachten ist ganz leicht, und kann in jedem halbwegs naturnahen Garten ausprobiert werden. Am liebsten saugen die Falter nachts an s\u00fc\u00dfem, leicht g\u00e4rendem Obstsaft, zum Beispiel an verschrumpelten Brombeeren, von Wespen angefressenen \u00c4pfeln und Birnen, eingetrockneten Hagebutten und anderen eingetrockneten Fr\u00fcchten. Auch k\u00fcnstlich hergestellte K\u00f6der werden gerne angenommen, erste Regel dabei: Ohne Alkohol l\u00e4uft nichts! \u00c4thanol ist der Tr\u00e4gerstoff f\u00fcr die Aromen der Fr\u00fcchte, die durch ihren Duft die Falter aus der Umgebung heranlocken.<\/p>

Ein Glas Rotwein oder Bier, im Verh\u00e4ltnis 1\/1 vermischt mit Zucker, dazu etwas Apfelmus: fertig ist der Lockstoff, den man in der D\u00e4mmerung mit dem Pinsel an Baumst\u00e4mme oder Zaunpfosten streichen kann. Die angestrichen Stellen werden etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang mit der Taschenlampe kontrolliert, dann ist die Party der Herbst-Eulen meist voll im Gange. In einem naturvertr\u00e4glich angelegten Garten und auch auf dem von verschiedensten Geh\u00f6lzen ums\u00e4umten Golfplatz versammeln sich an milden Herbstabenden oft zahlreiche Falter an den K\u00f6derpl\u00e4tzen, und sitzen dann leicht anges\u00e4uselt stundenlang an der Tr\u00e4nke. Die K\u00f6derstellen wirken mehrere Tage, bei trockenem Wetter oft Wochen hintereinander. Auch Tagfalter werden angelockt: C-Falter und Admiral sind regelm\u00e4\u00dfige G\u00e4ste an sonnigen Herbsttagen, ebenfalls auf der Suche nach Zucker und Alkohol.<\/p>

Eulenfalter: \u201eN\u00fctzlinge\u201c oder \u201eSch\u00e4dlinge\u201c <\/strong>
Schmetterlingsraupen fressen Bl\u00e4tter und Bl\u00fcten, und auch die Herbsteulen machen da keine Ausnahme. Beobachtet man einmal seine Gartenstr\u00e4ucher genau, stellt man fest, dass ein erheblicher Teil der gr\u00fcnen Blattmasse im Lauf eines Jahres in den M\u00e4gen von Raupen, K\u00e4fern, Schnecken, Blattwespen und anderen Insekten landet. Besonders auffallend sind zum Beispiel die einheimischen Gespinstmotten, die regelm\u00e4\u00dfig im Juni auf den Str\u00e4uchern von Wei\u00dfdorn und Pfaffenh\u00fctchen marodieren, und diese dabei v\u00f6llig kahl fressen. \u201eSchaden\u201c entsteht aber selbst bei Massenvermehrungen keiner, nach vier Wochen ist alles wieder gr\u00fcn und die B\u00fcsche stehen voll im Laub. \u201eNutzen\u201c haben von den vielen Raupen allerdings die V\u00f6gel im Fr\u00fchjahr. Ohne Raupen an den Bl\u00e4ttern der B\u00fcsche und B\u00e4ume br\u00fcten weder Kohl- und Blaumeise noch Star und Spatz: Schmetterlingsraupen und \u2013 eier sind im Sommer und Winter die Basis der Nahrungspyramide f\u00fcr die einheimische Vogelwelt.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\"Bunte\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t
Xanthia togata - Violett-Gelbeule. Die Art hat ihren lateinischen Namen nach der violett eingefassten Toga, dem Umhang der r\u00f6mischen Senatoren<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Schmetterlingsschutz auf dem Golfplatz <\/strong>
Die intensiv genutzten Spielbahnen sind als Lebensraum f\u00fcr Schmetterlinge nicht geeignet. Die zahlreichen Hecken und Feldgeh\u00f6lze aus verschiedensten Strauch- und Baumarten jedoch bieten f\u00fcr viele \u201eMotten\u201c- Arten durchaus gute Lebensbedingungen. Wichtig sind dabei schonende, d.h. seltene und nur abschnittsweise durchgef\u00fchrte Pflegema\u00dfnahmen. Das bei der Heckenpflege anfallende Holz sollte abtransportiert und nicht etwa vor Ort geh\u00e4ckselt werden, sonst bilden sich am Boden ausgedehnte n\u00e4hrstoffreiche, feucht-k\u00fchle Brennnesselfluren aus – die Schmetterlinge lieben es eher mager, sonnig, trocken und warm. Ein der Hecke vorgelagerter, einige Meter breite Saum, in der Gr\u00e4ser und krautige Pflanzen \u00fcber mehrere Jahre ungest\u00f6rt bl\u00fchen und Samen bilden k\u00f6nnen, f\u00f6rdert die Artenvielfalt enorm. Die Schmetterlingsuntersuchung auf dem Gel\u00e4nde des Golfplatzes in Hubbelrath ist Teil der Untersuchungen im Rahmen des \u201eKlima-Monitorings\u201c der Stadt D\u00fcsseldorf. Dabei wird auf verschiedenen Probefl\u00e4chen im Stadtgebiet die Ver\u00e4nderung der Pflanzen- und Tierwelt \u00fcber mehrere Jahre hinweg beobachtet. Der Westplatz als h\u00f6chstgelegener Punkt des Stadtgebiets liegt dabei an der Nahtstelle zwischen Rheinland und Bergischen H\u00f6hen, hier sollten sich Ausbreitungsbewegungen in der Tierwelt besonders gut beobachten lassen.<\/p>

Autor: Dipl. Biol. Armin Dahl,
Sp\u00f6rkelnbruch 12a, 42781 Haan<\/p>

www.heidelandschaft.de<\/a><\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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