{"id":7470,"date":"2020-08-13T16:35:23","date_gmt":"2020-08-13T16:35:23","guid":{"rendered":"https:\/\/gc-hubbelrath.de\/?p=7470"},"modified":"2020-11-29T16:51:39","modified_gmt":"2020-11-29T16:51:39","slug":"klimawandel-life-wandel-bei-den-schmetterlingen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gc-hubbelrath.de\/klimawandel-life-wandel-bei-den-schmetterlingen\/","title":{"rendered":"Klimawandel „life“ \u2013 Wandel bei den Schmetterlingen."},"content":{"rendered":"\t\t
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Die extreme sommerliche Hitze und Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 hat deutlich erkennbare Auswirkungen auf unsere Umwelt und die Natur. Aktuell scheint es so zu sein, dass sich dieser klimatische Trend in gleicher Weise fortsetzt. Seit 2008 werden die Auswirkungen des Klimawandels auf unserem Clubgel\u00e4nde insbesondere auf die Schmetterlinge j\u00e4hrlich durch das Umweltamt D\u00fcsseldorf untersucht.<\/p>

Die Schmetterlingspopulationen weisen sowohl positive als auch negative Trends auf. Unter den Tagfaltern waren vor allem die grasfressenden Wiesenarten wie das Gro\u00dfes Ochsenauge und der Brauner Waldvogel von einem Individuenschwund betroffen. Auch manche im Sp\u00e4tsommer an Laubb\u00e4umen lebenden Nachtfalterraupen waren in beiden Jahren deutlich seltener als sonst.<\/p>

Da jedoch zeitgleich kein deutlicher Falterr\u00fcckgang dieser Arten feststellbar war, liegt der Schluss nahe, dass sich manche baumbewohnenden Raupen bei Trockenheit und Hitze in das k\u00fchlere Waldesinnere zur\u00fcckziehen k\u00f6nnen, wo sie schlechter nachweisbar sind. W\u00e4hrend unter den grasfressenden Wiesenarten nur wenige, wie die Bleiche Graseule, von der sommerlichen D\u00fcrre profitiert haben, gibt es unter den baumbewohnenden Arten eine Reihe Klimawandel-Profiteure.<\/p>

Auff\u00e4llig vor allem das an der Eiche lebende Gro\u00dfe Eichenkarmin, welches 2019 auf unserem Platz als Raupe nachgewiesen wurde. Deutliche qualitative Ver\u00e4nderungen der Schmetterlingsfauna gibt es bisher kaum, doch gibt es insgesamt in NRW mittlerweile sehr viele neu zugewanderte sowie fr\u00fcher lokal begrenzte Arten, die sich im Zuge der Klimaerw\u00e4rmung rapide ausbreiten und allgemein h\u00e4ufiger werden. Demgegen\u00fcber scheint es bisher nur wenige Arten zu geben, deren Areal sich deutlich verkleinert hat.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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In Hubbelrath konnten im Jahr 2019 drei Arten neu nachgewiesen werden, von denen der Eichen-Zackenrandspanner f\u00fcr den Naturraum Bergisches Land als stark gef\u00e4hrdet gilt.<\/p>

Der Schwalbenschwanz kommt im Raum D\u00fcsseldorf ziemlich fl\u00e4chendeckend vor und es ist insofern nicht verwunderlich, dass sich irgendwann einmal ein Exemplar auf den Golfplatz verirrt hat. Das ebenfalls erstmals nachgewiesene Rundfl\u00fcgel-Flechtenb\u00e4rchen ist insofern \u00fcberraschend als man die Art eigentlich schon fr\u00fcher erwartet h\u00e4tte, da sie im Umfeld verbreitet ist.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t

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Schwalbenschwanz (Papilio machaon)<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Eichenzackenrandspanner (Ennomos quercinaria)<\/figcaption>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/figure>\n\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Insgesamt weist unser Platz eine hohe Artenvielfalt von Schmetterlingen (Tag- und Nachtfaltern) auf. Insgesamt wurden bisher 330 Arten nachgewiesen. Damit kann der Golfplatz, der ja ein Sportplatz, also ein vom Menschen gemachter Lebensraum ist, fast mit den Naturschutzgebieten in D\u00fcsseldorf mithalten, im Eller Forst wurden beispielsweise bisher 350 Arten kartiert. Insofern leistet unser Platz einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversit\u00e4t in D\u00fcsseldorf, auch oder evtl. gerade in Zeiten des Klimawandels.<\/p>

F\u00fcr die Schmetterlinge wurden vom Gutachter Pflegeempfehlungen f\u00fcr unseren Platz entwickelt. U.a. sollen die Trockenmauern und Steintreppen nicht alle gleichzeitig und dann auch nur in Abschnitten gem\u00e4ht werden. So bleiben immer bl\u00fchende Bereiche f\u00fcr sie als Nektar- und Entwicklungshabitat erhalten. Wichtig ist es vor allem, weniger die Fl\u00e4che selbst zu m\u00e4hen als vielmehr die R\u00e4nder dieser Fl\u00e4che, da dort Brennnesseln dominieren und Geh\u00f6lze eindringen.<\/p>

Ein weiteres wichtiges Entwicklungshabitat speziell f\u00fcr viele feuchteliebende Arten sind die Ufer des kleinen Baches bei Bahn 16 Westplatz sowie die daran anschlie\u00dfenden S\u00e4ume am Rand der Kopfweidenreihe. In diesen und vergleichbaren Saumbereichen sollte k\u00fcnftig auf eine Mahd komplett verzichtet werden. Hier sollte uns der Erhalt der Biodiversit\u00e4t wichtiger sein, als die schnellere Suche nach dem Ball. In Zeiten von Trocken- und Hitzephasen hilft dies zus\u00e4tzlich, die B\u00f6den vor zu starker Austrocknung zu sch\u00fctzen und weitere Verdunstungsk\u00fchle zu erhalten.<\/p>

Die wieder freigestellte Wiese am Hang unterhalb vom Abschlag der Bahn 2 Westplatz soll langfristig regelm\u00e4\u00dfiger einmal im Jahr gem\u00e4ht werden, aber am besten pro Jahr immer nur die H\u00e4lfte der Fl\u00e4che, und zwar immer im Wechsel, wodurch nebenbei nat\u00fcrlich auch eine erneute Verbuschung vermieden wird. So k\u00f6nnen wir mit kleinen, einfachen lokalen Ma\u00dfnahmen helfen, den Artenreichtum unseres Platzes zu erhalten und noch weiter zu steigern.<\/p>\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t<\/section>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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