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Solitude und Hubbelrath im Finale.

Das Final Four der KRAMSKI Deutschen Golf Liga presented by Audi beginnt mit Halbfinals, die auf Gut Kaden von durchaus lebhaftem Wind und auch sehr heftigen Regenschauern begleitet werden. Den Einzug ins Finale feiern nach überaus spannenden Matches der Stuttgarter GC Solitude und der GC Hubbelrath.

Alveslohe – Es wird neue Deutsche Mannschaftsmeister geben! Sowohl bei den Herren, wie auch bei den Damen mussten die Titelverteidiger Niederlagen einstecken. Die Halbfinals der Herren hielten, was sie an Spannung schon im Voraus versprochen hatten. Der amtierende Deutsche Meister traf auf seinen mehrmaligen Vorgänger. Mannheim-Viernheim legte in den Vierern gut vor, konnte den 3:1-Vorsprung aber nicht ins Ziel retten und unterlag dem Team aus Düsseldorf mit 5,5:6,5.

Roland Becker, der als Trainerfuchs schon mehrfach die Mannschaft des GC Hubbelrath zur Meisterschaft geführt hatte, strahlte nach dem Halbfinalsieg seiner Jungs besonders glücklich: „Es war sehr eng. Es kamen relativ schnell viele gute Ergebnisse, gerade gegen die sehr starken Mannheimer. Das hat uns geholfen, eine positive Energie zu bekommen. Keiner ist nach hinten weggegangen. Wir freuen uns auf das Duell gegen Stuttgart!“

Teilweise waren die Duelle auf überragendem Niveau. Julian Baumeister feuerte gegen Hurly Long im ersten Einzel ein Feuerwerk an Zauberschlägen ab und lag nach seinem mehr als beeindruckenden Eagle-Birdie-Birdie-Birdie-Start schnell 4auf. Anschließend holte der Profi, der die Pro Golf Tour dominiert, Loch für Loch auf, schaffte es aber nicht mehr ganz, das Blatt noch zu drehen, obwohl er selbst nur ein Bogey notierte und auch sechs Birdies unterbringen konnte.
„Das war ein Wahnsinns-Match und hat extrem viel Spaß gemacht. Ich habe mein beste Golf gespielt, musste dann aber echt kämpfen, um den Vorsprung über die Runde zu bringen. Ich freue mich auf das Finale“, jubelte Julian Baumeister nach diesem großen Match, das er mit 2&1 gewinnen konnte.

Ganz glatte Siege fuhren Christian Hellwig und Cedric Otten ein. Hellwig setzte sich mit 6&5 gegen Max Reiß durch, während Otten es mit 7&6 gegen Max Mayridl noch klarer machte. „Meine Abschläge waren heute sehr gut und auch die Eisen habe ich oft an den Pin gehauen. Ich freue mich einfach riesig, im Finale zu sein. Wir haben alle richtig Lust auf morgen“, war Cedric Otten fast schon euphorisch.
Da auch Max Herter mit 3&2 gegen Ferdinand Müller gewann und Niklas Jacobi auf dem 18. Grün mit 1auf über Nico Lang triumphierte, reicht der halbe Punkt, den Johannes Lube gegen Marc Hammer erstritt, um den Finaleinzug klar zu machen.

Ted Long hatte seine beiden Youngster in den beiden letzten Einzel aufgestellt und war auf den Nachwuchs nachher sehr stolz. Paul Ulmrich, der demnächst erst 15 Jahre alt wird, setzte sich mit 3&2 gegen Florian Schmiedel durch. Wolfgang Glawe lieferte sich als 16-Jähriger ein großes Match gegen David Li und hatte gute Aussichten, einen Punkt für Mannheim zu erspielen, als die Nachricht kam, dass Hubbelrath nicht mein einzuholen ist.
„Wir haben heute super gespielt, aber nach meiner Ansicht stehen die beiden besten Mannschaften im Finale. Das Duell gegen Hubbelrath war Klasse und auf höchstem Niveau. Auf unsere beiden jungen Leute bin ich sehr stolz. Wie die beiden sich unter Druck verkauft haben, das ist ein Traum für einen Trainer. Ich kann trotz der Niederlage gut schlafen, denn wir haben alles gegeben“, zollte Ted Long seinem Team viel Respekt für die Leistung.

Stuttgart marschiert

Die Südstaffel der 1. Bundesliga haben die Herren des Stuttgarter GC dominiert. Gegen den Tabellenzweiten der Nordstaffel hatten die Schwaben aber mächtig zu kämpfen, ehe der Finaleinzug gefeiert werden konnte.

In den Vierern hatte beide Teams absolut auf Augenhöhe gespielt. Dennoch lag am Nachmittag früh viel Druck beim GC Hösel, denn Yannick Schütz setzte sich mit 4&3 gegen Marcus Toennessen durch. „Ich bin früh tief gegangen und konnte gleich ein Zeichen setzen. Danach habe ich wenige Fehler gemacht und ähnlich gespielt wie schon heute Vormittag im Vierer. Ich habe viele Bahnen und die Grüns gut getroffen. Dazu kam noch, dass der Putter heiß wurde. Es war ein richtig gutes Match“, war der Schwabe mit seinem Tag rundum happy.

Max O´Hagen, mit dem Schütz schon im Vierer prächtig performt hatte, legte ebenfalls im Einzel stark nach. Gegen Tim Bertenbreiter ließ der Engländer, der seit September 2018 für den Stuttgarter GC antritt, nichts anbrennen und gewann glatt mit 6&5.

Nick Mattner gewann sein Duell gegen den Deutschen Meister Ü30. Marcel Zillekens kämpfte zwar groß, zog mit 4&2 aber doch den Kürzeren.

Noch enger war es in dem Match zwischen Nationalspieler Alexander Herrmann gegen Christopher Huvermann. Der Bayer im Schwaben-Dress gewann auf dem 18. Grün mit 1auf, so dass Stuttgart nur noch ein halber Punkt fehlte, um den Finaleinzug zu feiern.
Diesen halben Punkt sicherte Max Herrmann für Solitude. Der Zwillingsbruder von Alexander lieferte sich ein absolut sehenswertes Duell mit Jonas Baumgartner. Der 16-jährige Jugend-Nationalspieler feuerte mit dem Bayern wechselseitig Klasseschläge ab und so war es fast logisch, dass dieses Match geteilt wurde.

Für Hösel reichten die Siege von Jannik de Bruyn und Nick Spillmann in den späten Matches somit nicht mehr, der Übermacht aus dem Süden erfolgreich zu trotzen.

Christian Niesing war trotz der Niederlage nicht übermäßig enttäuscht: „Am Anfang lagen wir schnell hinten. Ich bin dann durch die Reihen gegangen und habe jedem Spieler einzeln in die Augen geschaut und gesagt, wo wir die Punkte machen und dass ich fest an unser Team glaube. Es hat dann erst ganz spät nicht mehr alles gepasst. Gegen Stuttgart kann man verlieren, das ist ganz klar. Verlieren ist nie schön, aber ich bin nicht unzufrieden und wir sind jetzt geil auf Bronze!“

Der Trainer des Stuttgarter GC Solitude sah nach diesem engen Duell glücklich, aber auch geschafft aus. „Es war unglaublich eng. Die Truppe von Christian Niesing hat ein tolles Match geliefert. Wir waren am Anfang vorweg, aber dann ist es trotzdem sehr eng geworden. Wir hatten sicher auch das glücklichere Ende, aber meine Jungs haben wirklich sehr gut performt. Das war ein Kampf bis zum Ende. Alle haben voll mitgezogen und deshalb hat sich das Blatt für uns gedreht. Wir stehen jetzt zum ersten Mal im Finale und wissen, dass Roland Becker mit seiner Truppe bärenstark ist. Wir werden versuchen, Hubbelrath morgen ein bisschen zu ärgern und schauen, was dabei am Ende herauskommt“, sprühte der Schwaben-Coach vor Vorfreude auf den Finaltag.

Vierer am Vormittag

Nach den Vierern war in den Halbfinal-Begegnungen der Herren noch nichts entschieden. Im Duell zwischen Stuttgart und Hösel stand es 2:2, während Titelverteidiger Mannheim-Viernheim sich gegen den mehrfachen Meister aus Düsseldorf-Hubbelrath mit einer 3:1-Führung für die Einzel am Nachmittag positioniert.

Peter Wolfenstetter, der Coach des Stuttgarter GC war nach dem Vormittag zufrieden: „Ich bin mit dem 2:2 happy! Wir haben aus den Vierern keinen Rückstand!“

Zwei Vierer gingen klar an die Schwaben. Zunächst fegten Yannick Schütz und Max O´Hagen mit 6&5 über Marcus Tonnessen und Julian Hausweiler hinweg.
Die Herrmann-Zwillinge Max und Alexander wurden ihrer Favoritenrollen gegen Jonas Baumgartner und Christopher Huvermann mit 4&3 mehr als gerecht. Nationalspieler Alexander Herrmann: „Wir haben vor allem auf den Par-5-Bahnen sehr gut gespielt und die Grüns immer mit zwei Schlägen erreichen können. Insgesamt haben wir auf diesen Bahnen fünf unter Par gespielt. Auf den restlichen Bahnen haben wir den Ball solide im Spiel gehalten und lagen nie in einer Lage, in der wir Stress hatten. Mit den Eisen und auf den Grüns haben wir noch einiges liegen lassen. Am Ende war es relativ entspannt.“
Für den 2:2-Zwischenstand sorgten die beiden anderen Vierer, die an Hösel gingen.

Christian Niesing war damit in der kurzen Mittagspause völlig einverstanden: „Nach dem Verlauf des Vormittags bin ich mit dem 2:2 sehr zufrieden und wir gehen positiv mit Spaß in die Einzel.“

Meister klar in Front

Im zweiten Halbfinale hatte sich der GC Mannheim-Viernheim eine gute Ausgangslage verschafft. Der Titelverteidiger gewann drei der vier Matches und nur Max Herter und Julian Baumeister brachten mit ihrem 3&2-Sieg gegen Nico Lang und Ferdinand Müller einen Zähler auf das Konto des GC Hubbelrath.

Den deutlichsten Sieg fuhren für Mannheim Wolfgang Glawe und Constantin Meier ein, die sich mit 5&4 gegen David Li und Florian Schmiedel durchsetzten.
„Wir haben viele Putts gelocht und die Fehler der Hubbelrather ausgenutzt“, war die kurze Zusammenfassung des Matchverlaufs, die Jugend-Nationalspieler Wolfang Glawe am Mittag gab.

Ted Long freute sich zwar über die Führung seines Teams, hatte aber die ganze Saison mit maximaler Spannung erlebt und war sich daher sicher: „Es wird gleich noch spannend. Aber mit der Führung bin ich zufrieden und wir werden weiter dran bleiben!“

Zwischenstand nach Vierern
Stuttgarter GC Solitude : GC Hösel 2:2
GC Hubbelrath : GC Mannheim-Viernheim 1:3

Ergebnisse der Einzel
Stuttgarter GC Solitude : GC Hösel 5:3
GC Hubbelrath : GC Mannheim-Viernheim 5,5:2,5