Die Golfspieler:innen staunten nicht schlecht, als an beinahe jeder zweiten Bahn junge Greenkeeper aus ganz Deutschland wie auch aus Luxemburg und der Schweiz unsere beiden Plätze und den Betriebshof in Augenschein nahmen. Hiermit sei allen Spielern und insbesondere den Turnierteilnehmerinnen des Damengolfs nochmals für ihr Verständnis gedankt.
Grund für den Besuch der Absolventen der DEULA Rheinland im August war die Praxiswoche, bei der im Rahmen der Ausbildung zum Head Greenkeeper vor Ort Analysen mit unterschiedlichster Ausprägung vorgenommen und anschließend präsentiert werden müssen.
Die DEULA (Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik) 1926 ursprünglich in Zeesen bei Königs Wusterhausen (Brandenburg) als Deutsche Landkraftführerschulen GmbH, kurz: DEULA-Kraft, gegründet – nachdem man die „Wichtigkeit einer speziellen technischen Ausbildung für Landwirte und Landarbeiter erkannt hatte“ und „damit die sich abzeichnende Motorisierung und Mechanisierung nicht in einem Fiasko enden solle“1 – diversifizierte ihre Ausbildungsbereiche über die Jahrzehnte und gehört mittlerweile zu den bedeutendsten regional und überregional tätigen Bildungseinrichtungen in Deutschland. Verteilt auf beinahe alle Bundesländer gibt es derzeit 13 rechtlich selbstständige Lehrinstitute, die jährlich über 80.000 Teilnehmende in den Bereichen der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau wie im Weinbau aus- und weiterbilden.
Schwerpunkte in der Weiterbildung mit dem Abschluss „Head Greenkeeper“, der dem Meistertitel im Handwerk gleichgestellt ist, sind die Themen Pflege, Beregnung, Düngung abgestimmt auf die vorhandenen Böden und Bodenaufbauten; Betriebssicherheit, Betriebshof, Maschinenpark, Kommunikation, Marketing, Kalkulation genauso wie Klima, Umweltmanagement und Biodiversität sowie deren Weiterentwicklung anhand von Verbesserungsvorschlägen.
Für die Aufgabenstellung der Konzeptentwicklung speziell zum Qualitäts- und Umweltzertifikat GOLF & NATUR wurde der Golf Club Hubbelrath als Standort für die Seminarteilnehmer ausgewählt, da er sich für dieses Thema besonders eignet. Neben den Anforderungen für das Greenkeeping an eine Bundesliga-Sportanlage wurde bereits vor vierzig Jahren durch den damaligen Vorstand, Herrn Dr. Gerd W. Thörner und dem Platzarbeiterteam damit begonnen, gleichermaßen den „Lebensraum Golfplatz“ mit seiner Biodiversität anzulegen, so dass hier das artenreichste Biotop der Stadt Düsseldorf entstehen konnte. Auch zählt der Golf Club Hubbelrath mit zu den ersten Golfclubs in Deutschland, die die Auszeichnung von GOLF & NATUR erhalten haben und die Zertifizierung konstant weiter entwickeln. Darüberhinaus sind die Bedingungen für die Unterhaltung einer Sportanlage in einem Landschaftsschutzgebiet besonders anspruchsvoll und somit für die Ausbildung herausfordernd.
Die Aufgaben für die angehenden Head Greenkeeper wurden von Herrn Dr. Gunther Hardt vom deutschen Golf Verband (DGV) mit Herrn Thomas Pasch von der DEULA Rheinland und unserem Course-Manager/Head-Greenkeeper Herrn Torsten Schmidt zusammengestellt.
In ihrer Begrüßung erklärte Frau Annette Berkenbusch, Vorstand Platz / Natur & Umwelt, dass der Golf Club Hubbelrath gerne einen Beitrag für die Zukunft der grünen Fachleute leiste und die Anlage für die Ausbildung zur Verfügung stelle. Denn die Arbeit der Greenkeeper werde leicht unterschätzt. Dabei sei sie für alle Golfclubs und darüber hinaus in der Innen- wie auch der Außenwirkung enorm wichtig und zeichne sich immer stärker durch Spezialwissen aus. Daher würde auch der Golf Club Hubbelrath Mitarbeiter aus den eigenen Reihen an die DEULA Rheinland entsenden.
In der berufsbegleitenden Qualifizierung zum Greenkeeper befinden sich derzeit gleich drei Teilnehmer vom Golf Club Hubbelrath, die im Rahmen ihrer Praxiswoche wiederum auf anderen Anlagen Erfahrungen sammeln können.
Trotz hochsommerlicher Temperaturen mit über 30 Grad Celsius traten die angehenden Head Greenkeeper hochmotiviert ihre Aufgaben an und freuten sich, auf einem der bekanntesten Golfplätze Deutschlands ihr Wissen zum Besten geben zu dürfen.
Text: Torsten Schmidt / Annette Berkenbusch
Fotos: Dr. Gunther Hardt
Quellen und weiterführende Links: