Der Golf Club Hubbelrath wurde 1961 gegründet mit derzeit ca. 100 ha und stellt eine seit 50 Jahren von Menschenhand gepflegte Landschaft mit mittlerweile altem Baumbestand und parkähnlicher Anlage dar. Nationale und internationale Turniere mit vielfacher Austragung der German Open haben ihn berühmt gemacht. Aus einer ehemaligen Agrarlandschaft ist das artenreichste Düsseldorfer Stadtbiotop geworden, ausgezeichnet für Natur- und Artenschutz und führend im Qualitätsmanagement „Golf und Natur“. West- und Ostplatz mit jeweils 18 Löchern stellen immer wieder eine hohe Herausforderung an das Greenkeeping-Team dar. Die beiden Plätze wurden auf gewachsenem Boden begründet. Kein DIN-Aufbau der Abschläge und Rasengrüns, keine moderne Rasentragschicht. Schwerer tonig-lehmiger Boden führt rasch zur Verdichtung und zu hoher Wasseraufnahme, insbesondere an Hanglagen. Auch in diesem Jahr werden wir daher die Fairways wieder besanden. Wegen der hohen Turnierdichte wird diese Maßnahme sukzessive durchgeführt, ab Ende Juni weiter über die Sommermonate Juli und August verteilt. Hochsommerliche Temperaturen und Trockenheit sind hierfür zwingend Voraussetzung. Die Hauptarbeit verrichtet hier ein moderner Besander, der vier Tonnen laden kann, und über ein Breitstreuwerk und eine Breitbereifung verfügt. Daneben kommt ein kleinerer Besander zum Einsatz in den weniger gut zugänglichen Bereichen mit einer Tragkraft von zwei Tonnen. Es werden im Laufe der Sommermonate ca. 680 t gebrochener Quarzsand der Körnung 0,5 bis 2 mm ausgebracht, dies entspricht ca. 26 Sattelschleppern.
Da die Sommer durch den Klimawandel in der Summe feuchter werden und häufiger Starkregenereignisse auftreten, hat die Besandung das Ziel, die Oberflächen der Fairways trockener zu halten, diese griffiger zu gestalten und die Festigkeit der Rasenschicht zu erhöhen und die Filzschicht zu verringern.
Die Fairwaybesandung ist aber eine Gratwanderung. Wird zuviel ausgebracht, erstickt der Rasen und bekommt zu wenig Luft und wird anfällig für Krankheiten. Vor dem Besanden wird gemäht, dann besandet, dann das gesamte Fairway abgeschleppt und einen Tag liegen gelassen. Danach wird nur mit einer Fairwaymaschine gemäht. Der ausgebrachte Quarzsand ruiniert leider die Mähspindeln, die danach alle ausgebaut werden und mit speziellen Spindelschleifmaschinen geschärft werden müssen. Auch Abschläge und Grüns werden besandet, allerdings mit Quarzsand einer geringeren Körnung, 0,1 bis 1,0 mm. Ziel ist es hier, die Ebenheit der Fläche zu verbessern, die Filzschicht zu reduzieren und auf den Grüns den Ball dann besser und schneller rollen zu lassen. Abschläge und Grüns werden in der Spielsaison alle drei bis vier Wochen besandet. Wichtig ist das regelmäßige und ständige Lüften des Bodens. Unsere Böden neigen zur Verdichtung. Neben der natürlichen Verdichtung kommt eine massive Verdichtung durch den ständigen Spielbetrieb zustande, insbesondere wenn Carts die Wege verlassen. Im Herbst kommen Maschinen mit Vertidrain zum Einsatz, ferner mit Hohlspoons, daneben erstmals auch eine Schlitzmaschine zur Verbesserung der Drainierfähigkeit der Rasenschicht, dies auch Ende des Sommers auf der Driving Range.