Am 29.11.2017 waren die Herren Florian Haeffs, Dr. Thörner und Voß Gast bei der Unteren Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt Düsseldorf. Thema war ein intensiver Gedankenaustausch über die bekannte Problematik des vermehrten Auftretens von Regenwürmern auf den Spielbahnen, insbesondere in der letzten Zeit.
In diesem Meeting wurde seitens der Unteren Naturschutzbehörde der Verdacht geäußert, dass es aufgrund der langjährigen Bodenbearbeitung und Platzpflege seit Bestehen des Golfplatzes zu einer sogenannten „Podsolierung“ gekommen sei. Dies bedeutet, dass Metalle im Oberboden gelöst und in unteren Bodenschichten als feste Kruste wieder angelagert werden. Infolgedessen bildet sich eine sogenannte Ortsteinschicht, die wie eine Teichfolie dicht ist und somit verhindert, dass das Wasser in tiefere Schichten versickert.
Gemeinsam führten Herr Bernhard Voß (Club Manager im Golf Club Hubbelrath) sowie Herr Tobias Krause, (Geograph, verantwortlich für den Artenschutz in der Unteren Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt Düsseldorf) im Dezember 2017 mehrere Bodenaufschlüsse per Handschachtung (ca. 60 cm tief) auf verschiedenen Fairways des Ostplatzes durch.
Es bestätigte sich die Vermutung, dass in einer Tiefe von 20 – 40 cm Verdichtungen vorzufinden sind. Diese Verdichtungen waren derart ausgeprägt, dass das Graben mit dem Spaten sehr arbeitsintensiv war.
Die Bodenaufschlüsse haben folgendes Ergebnis gebracht:
– ca. 15 cm humoser Oberboden, sehr sandig, locker, durch die Schluff-Anteile aber breiig, nass
– ca. 5 cm pseudovergleyter Lößboden, locker, nass
– ca. 10 – 20 cm stark verdichtete Bodenschicht, eher trocken, Feuchtigkeit nur in den Regenwurmgängen
– ab 40 cm Tiefe trockener Lößboden, kaum Oxid-Strukturen vorhanden
Aufgrund des Verdichtungshorizontes in 20 – 40 cm Tiefe kann das Oberflächenwasser nach starken Niederschlägen nicht in die unteren, lockeren Bodenschichten versickern.
Herr Voß kontaktierte die Fa. Sommerfeld, die im Bereich „Sportplatzpflege“ eine eigene Fachabteilung für das Drainieren und Trockenlegen von Sportplatzflächen hat. Bei einem Ortstermin wurden Lösungsansätze besprochen.
Die Fa. Sommerfeld hat speziell für den Sportplatzbereich eine Maschine entwickelt, die bis zu einer Tiefe von 50 cm den Bodenhorizont aufbrechen kann, ohne die vorhandene Grasnarbe übermäßig zu zerstören. Derzeit gibt es kein anderes Gerät, das Bodenverdichtungen bis in diese Bodentiefe beseitigt.
Bei diesem Gerät schneiden Meißel in einem Reihenabstand von ca. 18 cm den Boden auf.
In einem weiteren Arbeitsgang werden mit einem Schlitzlockerer bis zu 13 cm tiefe „Belüftungstaschen“ in den Boden geschnitten, der Reihenabstand der Schneidgeräte beträgt ungefähr 20 cm.
Im abschließenden Arbeitsgang werden die 1.300 t Sand (ca. 50 Lkw-Züge), die bereits vor den Bodenbearbeitungsmaßnahmen mit einem Großflächen-Besander auf die Flächen ausgebracht worden sind, eingeschleppt.
Eine Nachsaat beschleunigt die schnelle Regeneration der bearbeiteten Flächen, die aus vegetationstechnischen Gründen in der Hauptwachstumsphase des Rasens Mitte Mai 2018 auf den Fairways des Ostplatzes im Golf Club Hubbelrath durchgeführt werden wird, damit nach ca. 3-4 Wochen (gute Wetterbedingungen vorausgesetzt) die Fairway-Flächen uneingeschränkt wieder zu bespielen sind.
Während der Bodenbearbeitungsmaßnahmen, die ca. 2 Wochen dauern werden, bleiben jeweils die vorderen bzw. die hinteren 9 Löcher des Ostplatzes für das Golfspiel gesperrt.
Diese Lockerungsmaßnahme ist die Grundlage für eine weitere Bodenbearbeitung, deren Ausführung im Folgejahr vorgesehen ist.
Die Fa. Sommerfeld hat die Grabenschlitzfräse LWT 40 entwickelt, bei der im Reihenabstand von ca. 12 cm der Boden bis zu einer Tiefe von 14 cm ausgefräst wird und die entstehenden ca. 3 cm breiten Gräben mit 1.500 t Drain-Sand (ca. 60 Lkw-Züge) verfüllt werden. Dadurch erfolgt ein Bodenaustausch von ca. 10% bis zu der angegebenen Arbeitstiefe.
Beide Maßnahmen werden einen besseren Wasserablauf nach Niederschlägen bewirken, die Fairway-Flächen werden trockener und das Regenwurmproblem der vergangenen Jahre wird sich verringern.
Bernhard Voß, Dr. Gerd W. Thörner