Natur- und Landschaft gehören zum Golfsport, wie die Luft zum Atmen. Das Naturerlebnis und der Aufenthalt im Freien sind zwei der Charakteristiken des Golfsports und gerade die Spieler des Hubbelrather Golfclubs können eine vielfältige Natur mit Bäumen, Hecken, Teichen und Bächen genießen. Ein Markenzeichen des Clubs ist es, den Platz nicht nur attraktiv zu gestalten, sondern darüber hinaus auf den ursprünglich ackerbaulich genutzten Flächen des Clubgeländes seit Jahrzehnten aktiv Naturschutz zu betreiben und das Gelände optimal für Golf und Natur zu gestalten. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, viele seltene Pflanzen- und Tierarten leben auf dem Platz. Interessante Details liegen zum Teil abseits des Spielgeschehens und bleiben daher eher im Verborgenen. So entwickelte sich die Idee, Unbekanntes, Interessantes und Erstaunliches der Golfplatznatur den Clubmitgliedern in einer kleinen Reihe in den Club Nachrichten vorzustellen.
Beginnen möchten wir hier mit einer kurzen Einführung in die Grundlagen des Naturraumes des Golfplatzes.
Der Golfplatz befindet sich im Bereich des so genannten Bergisch-Sauerländischen Unterlandes, und im Speziellen auf den Niederbergischen Höhenterrassen. Aus dem, in der letzten Eiszeit vegetationsfreien Rheintal wurde Staub (Löß) auf diese Höhenterrassen geweht, der auf den relativ ebenen Höhen liegen blieb. Aus diesem Löß entwickelten sich fruchtbare Böden, die die Grundlage für die ausgedehnte, oft intensive Landwirtschaft zwischen Düsseldorf und Mettmann sind. Das Golfplatzgelände ist daher auch heute noch überwiegend von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben. Mehrere Höfe mit lautmalerischen Namen, wie Lindenbeck, Kraumenhaus, Zur Nieden, Hasenbeck, Kremershof und Hülsdelle befinden sich um das Gelände. Vom Westplatz fast eingeschlossen liegt das Gut Blumenrath und am Hof Vogelschmidtberg befinden sich die Betriebsgebäude des Clubs.
Neben den Ackerschlägen sind insbesondere hofnahe Streuobstwiesen typisch für die Gegend. Mehrere alte Standorte befinden sich auf dem Clubgelände. Als wichtige Landschaftselemente und bedeutende Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten wurden weitere Obstwiesen durch den Golfclub angelegt.
Der natürlicherweise vorherrschende Buchenwald ist fast verschwunden. Es finden sich nur noch kleine Reste an schlecht ackerbaulich nutzbaren Standorten, wie Steilhängen (z. B. an der Bahn 12 des Ostplatzes) und dem Sandberg, der mit 165 m die höchste Erhebung der Stadt Düsseldorf ist.
Unter den Lößbedeckungen steht neben den Rheinhauptterrassenschottern auch das devonische und karbonische Grundgestein zum Teil oberflächennah an (z.B. an der Bahn 6 des Ostplatzes).
Das Klima ist atlantisch geprägt, das heißt, es ist sehr ausgeglichen. Milden Wintern stehen bei einer Jahresmitteltemperatur von etwa 8 °C nur mäßig warme Sommer gegenüber. Im Jahresmittel fallen 850 bis 900 mm Niederschlag. Durch die Niederschlagsverhältnisse begünstigt, haben sich kleinere Bäche in die Landschaft eingeschnitten, die dem flachhügeligen Gelände seine heutige Morphologie geben. Der Westplatz (Bahn 3, 16) wird vom Hasenbeckbach, der Ostplatz (Bahn 12) vom Hasselbach durchflossen. Darüber hinaus gibt es kleinere namenlose Seitenquellen und –bäche (z.B. an der Bahn 17 des Westplatzes).
Die Bäche speisen acht größere Teiche und diverse kleinere Tümpel.
Was alles auf dem Golfplatz kreucht und fleucht, welche Tierarten sich angesiedelt haben und welche Naturschutzmaßnahmen der Golfclub umgesetzt hat; dies wollen wir ihnen in den kommenden Ausgaben der Club Nachrichten vermitteln.
Dr. Gerd W. Thörner
und Dipl.-Geogr. Tobias Krause