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Insekten lieben Magerwiesen.

Tagtäglich entnimmt man Presseberichten Hinweise auf ein dramatisches Insektensterben. Hierbei handelt es sich sowohl um eine drastische Reduzierung von Biomasse, aber auch um das Aussterben vieler für das ökologische Gleichgewicht bedeutender Arten.

Die Zersiedelung der Landschaft mit immer neuen Infrastrukturmaßnahmen, die zunehmende Industrialisierung, aber auch die intensive Landwirtschaft tragen in einem erheblichen Maße dazu bei, dass das ökologische Gleichgewicht in Schieflage gerät.

Denn die Insekten stehen am Anfang einer Kette von Abläufen im Kreislauf der Natur. Sie bestäuben Blüten aus denen sich z. B. Früchte für unsere Ernährung entwickeln bzw. der Bestand unserer Vegetation erhalten bleibt, sie sind Nahrungsquelle für unzählige Vögel, Reptilien, Fische und Säugetiere und in naher Zukunft sicherlich auch für den Menschen.
Der Artenvielfalt bzw. der Erhaltung der Biodiversität wurde lange Zeit keine große Aufmerksamkeit geschenkt.

In den letzten Jahren jedoch ist man zu der Erkenntnis gekommen, dass gerade Golfanlagen neben ihren nur dem Golfspiel dienenden Rasenflächen einen mehr als 50%igen Flächenanteil an Ausgleichsflächen zur Verfügung haben, in denen die Belange des Naturschutzes Berücksichtigung finden können.

Neben den vielen Gehölzflächen widmet sich der Golf Club Hubbelrath jedes Jahr der Erweiterung der bereits vorhandenen Magerwiesenflächen.

Einen kleinen Beitrag hat dieses Jahr auch der Landesgolfverband-Nordrhein-Westfalen geleistet, der den ersten Gratulanten zu seinem 50-jährigen Jubiläum eine kostenfreie Blumenwiesenmischung für eine Fläche von 200 Quadratmetern zugesagt hatte. In der Sortenliste waren zwar nur einjährige Wiesenblumen zu finden, dennoch konnte durch die Aussaat neben Fairway 3 des Westplatzes im Bereich des Greenkeepings den Insekten eine willkommene Nahrungsquelle geboten werden. Es ist abzuwarten, inwieweit sich einzelne Blumenarten aussäen konnten und im nächsten Jahr wieder eine „Augen- und Insektenweide“ darstellen.

Blumenwiese im Golf Club Hubbelrath neben Fairway 3 Westplatz
Blumenwiese im Golf Club Hubbelrath neben Fairway 3 Westplatz

Wie bereits in anderen Artikeln unter „Golf Wildlife“ beschrieben, bevorzugt der Golf Club Hubbelrath regionales Saatgut der Firma Rieger Hoffmann GmbH, dessen optimale Zusammensetzung mit Unterstützung unseres Mitglieds im Ausschuss „Natur und Umwelt“ und anerkannten Fachmannes, Herrn Dr. Ulf Schmitz, vorgeschlagen wird.

So wird im Frühjahr 2022 im Bereich des Weges vom 5. Green zum 6. Abschlag des Ostplatzes die vorhandene Magerwiesenfläche mit einem neu einzusäenden Bereich vernetzt und damit um ca. 800 Quadratmeter vergrößert. Diese Fläche war im vergangenen Jahr als Ausgleichsmaßnahme für durchgeführte Baumrückschnitte vorgeschlagen worden.

geplante Magerwiesenfläche Weg von Green 5 zu Tee 6 Ostplatz
geplante Magerwiesenfläche Weg von Green 5 zu Tee 6 Ostplatz

Dr. Schmitz schlägt für die Einsaat eine Mischung der Firma Rieger Hoffmann aus dem Angebot „Blumenwiese Nr. 1“ und der „Mager- und Sandwiese Nr. 5“ vor, die noch zusätzlich mit Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) angereichert werden soll. Auch die Ursprungsgebiete des Saatgutes wurden hier genau festgelegt.

Selbstverständlich wird der Boden, auf dem sich die Mischung später etablieren soll, von den Greenkeepern entsprechend vorbereitet bzw. abgemagert.

Hierbei wird auf den bereits veröffentlichten Artikel „Magerwiesen im Golf Club Hubbelrath“ verwiesen.

Herr Dr. Ulf Schmitz hatte in seinen auf dem Gelände des Golf Club Hubbelrath im Rahmen des Klima-Monitorings der Landeshauptstadt Düsseldorf mehrfach durchgeführten Floren- und Vegetationskartierungen mehrfach darauf hingewiesen, dass die Anlage neuer Magerwiesen aus naturschutzfachlicher Sicht sehr zu begrüßen ist. Neben der Ansiedlung von vielen Rote-Liste-Arten im Pflanzenbestand dienen diese Flächen dazu, Insektenarten anzulocken und ihnen eine Nahrungsquelle anzubieten.

Dr. Gerd W. Thörner
Bernhard Voß

Golf Wildlife Archiv: