Der Orkan „Kyrill“ hat in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 erhebliche Schäden, insbesondere in den Wäldern verursacht und deutschlandweit rund 40 Millionen Bäume umgeknickt. Dies entspricht nach den Angaben des Deutschen Forstwirtschaftsrates fast 20 Millionen Kubikmeter Holz. Besonders geschädigt ist die Mitte Deutschlands, hier das Sauerland und Nordhessen. Allein in Nordrhein-Westfalen waren es nach Angabe des Landesumweltministeriums etwa 25 Millionen Bäume. Teilweise sind ganze Wälder verwüstet worden. Am stärksten betroffen sind die Fichtenbestände in den Kammlagen der Mittelgebirge. Die Schäden werden als „verheerend“ bezeichnet, und „Kyrill“ gilt somit als der bisher schwerste Sturm, der jemals in unseren Wäldern gewütet hat. Auch in Düsseldorf sind allein in den Wäldern in einer Nacht 3.000 Festmeter Holz gefallen. Das entspricht dem normalen Durchforstungspensum für ein ganzes Jahr. Nadelholzbestände, die mit ihren auch im Winter grünen Kronen dem Sturm eine größere Angriffsfläche bieten, haben auch hier stark gelitten. Die Schäden sind aber über das Stadtgebiet und den gesamten Bestand verteilt, so dass keine großen Kahlflächen entstanden sind. Erst nach etlichen Tagen, nachdem die größeren Bäume von den Waldwegen geräumt waren, konnte das generelle Betretungsverbot für die befestigten Hauptwege im Aaper, Gerresheimer und Grafenberger Wald wieder aufgehoben werden. Die Aufräumarbeiten werden noch etliche Zeit in Anspruch nehmen. Besonders von abgebrochenen Ästen, die keine feste Verankerung mehr zum Baumstamm haben und herunterzufallen drohen, geht eine große Gefahr aus. Zudem stehen viele Bäume schräg und neigen somit zum unvermittelten Umstürzen. Auch auf dem Golfplatz sind etliche Bäume umgestürzt oder abgebrochen. Zum Glück ist es bis auf eine Bank (Bild 1) weder zu Personen- noch zu Sachschäden gekommen. Im Parkplatzbereich ist eine riesige Buche unmittelbar neben ein kleineres Betriebsgebäude gefallen. Allein an diesem Beispiel ist zu erkennen, dass es leicht zu größeren Schäden auch an Gebäuden hätte kommen können (Bild 2).
Wie überall in Nordrhein-Westfalen sind auch auf dem Golfplatz überwiegend Nadelgehölze betroffen. Insbesondere größere Douglasien (Bild 3) und Serbische Fichten wurden von „Kyrill“ einfach umgerissen oder wie von Riesenhand abgebrochen. Diese sehr flach wurzelnden Bäume waren vermutlich aufgrund des vorangegangenen Regens sehr nass und schwer. Sie boten daher dem Sturm mehr Angriffsfläche als die winterkahlen Laubbäume. Auch unter den Laubbäumen gab es Schäden, diese wurden jedoch zum Teil nur windschief umgebogen. Viele von ihnen sind frei stehende Exemplare zwischen den höher gelegenen Spielbahnen. (Bild 4). Insgesamt sind ca. 40 Bäume umgefallen. Dem Schaden an den Gehölzen kann ein positiver Effekt entgegengehalten werden. Der Sturm trug zur Umsetzung des Düsseldorfer Landschaftsplanes bei. Nadelgehölze sind, mit Ausnahme der Kiefer und der Eibe, in den Außenbereichen der Stadt mittel- bis langfristig durch standortgerechte heimische Gehölze zu ersetzen. Die durch „Kyrill“ gerissenen Lücken des Bewuchses auf dem Golfplatz können, wenn alle Schäden aufgeräumt sind, nunmehr entsprechend des Landschaftsplanes neu bepflanzt werden.
Dr. Gerd W. Thörner
und Dipl.-Geogr. Tobias Krause